1. Bangladesch für Einsteiger   2/2000

2. Bangladesch für Einsteiger  3/2000

3. Von Bengalen zur Volksrepublik Bangladesch  1/2001

 

 

Land und Leute

1. Von Bengalen zur Volksrepublik Bangladesch  1/2001

2. Menschen und Natur in den Chittagong Hill Tracs  2/2001  

3. Landwirtschaft in BANGLADESCH  3/2001

4. Rikschas in Dhaka    4/2001

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1. Moscheen in Dhaka   1/2002

2. Traditionelle Weberei in Bengalen   2/2002

3. Museen und Mausoleen in Dhaka   3/2002

4. Sundarbans, Mangroven und Königstiger 4/2002

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1. Bangladesch für Touristen 1/2003

2. Fest und Feiertage in Bangladesch 2/2003

3.Wirbelstürme 3/2003

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Bangladesch für Einsteiger

1. Bangladesch für Einsteiger

Von A. Wild

Bangladesch war für mich immer ein weißer Fleck auf der Weltkarte. Ich ignorierte dieses Land genauso wie andere Regionen dieser Welt. Doch das änderte sich, als Bangladesch im August 1998 von einer Hochwasserkatastrophe heimgesucht wurde.  Zwei Drittel des Landes standen unter Wasser. Etwa tausend Menschen fanden den Tod.

Das südasiatisches Land ist im Westen, Norden und Osten von Indien umgeben. Im Südosten grenzt es an Burma. Im Süden geht das Land über in den Golf von Bengalen. 

Bangladesch ist ein fruchtbares Tiefland mit hohen Niederschlägen, den Monsun-Regen. 1991 hatten Wirbelstürme, begleitet von Flutwellen das ganze Küstengebiet verwüstet. 138.000 Menschen starben. Zwei Jahrzehnte zuvor, 1970, riss eine fürchterliche Flutwelle 300.000 in den Tod. 

 Ich begann, mir Gedanken über dieses Land Bangladesch zu machen. Ich wollte mehr in Erfahrung bringen. Für Leserinnen und Leser, denen es geht wie mir, für die Bangladesch Neuland ist, werde ich in den nächsten NETZ - Ausgaben davon berichten, was ich herausfand über das Land und seine Menschen, über Sitten und Gebräuche und vielleicht einiges mehr.  

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2. Bangladesch für Einsteiger 

Von A. Wild

Betrachtet man Bangladesch von oben, so lässt es sich schwer ausmachen, wo das Festland endet und das Meer beginnt. 

Tausende von Flüssen und Nebenflüssen durchziehen das Land. Etwa 80% der Dörfer Bangladeschs sind nicht an ein Straßennetz angeschlossen - im Süden des Landes haben viele Dörfer nicht einmal eine Straßenverbindung: als Verkehrswege dienen die Wasseradern. Diese schiffbaren Wasserstraßen sind wichtige Transportwege. Zusammengefasst beträgt ihre Länge 10.000 Kilometer.

Jamuna - der außerhalb von Bangladesch Brahmaputra heißt - und Padma, der Hauptarm des Ganges, sind die längsten und wichtigsten Ströme. Der Brahmaputra einsteht aus drei Quellflüssen auf einer Höhe von 4900 Meter im Himalaja und hat eine Länge von 2900 Kilometer. Er ist vom Golf von Bengalen bis nach Assam in Indien auf 1290 Kilometer schiffbar. Die Gesamtlänge des Ganges ist 2700 Kilometer. Als Bhagirathi entspringt er in einer Eishöhle, die 3139 Meter über dem Meeresspiegel im Himalaja liegt. Nach 200 Kilometer mündet er in den Alaknanda und kann jetzt als Ganges bezeichnend werden. Die Gangesebene ist eines der fruchtbarsten und damit auch das am dichtesten besiedelte, ländliche Gebiet der Erde. 

Der Jamuna fließt in den Padma und bildet mit ihm zusammen ein 44.000 Quadratkilometer großes Flussdelta. Südlich von Dhaka geht der Padma in den von Nordosten kommenden Meghna über, der sich vor seiner Mündung in den Golf von Bengalen wieder in viele Arme aufteilt.

In der Trockenzeit senkt sich der Wasserspiegel der Flüsse. Die Flussbetten werden mehrere Kilometerbreit freigelegt. Bei beginn der Monsunzeit schwellen die Wassermassen in den Flussläufen binnen kurzer Zeit an. Das reißende Hochwasser wäscht jedesmal Land im großen Umfang aus, zugleich bildet sich neues Schwemmland.

Bis auf eine bambus- und teilweise baumbewachsenen Hügellandschaft im äußersten Südosten, ist Bangladesch fast tellereben. Der größte Teil des Landes liegt weniger als 30 Meter über dem Meeresspiegel. Die Hügellandschaft von Chittagong geht zum Meer hin über, in einen feinsandigen Strand. Mit 120 Kilometer, der längste ununterbrochenste Sandstrand der Welt. 

 

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1. Von Bengalen zur Volksrepublik Bangladesch

Von A. Wild

Bengalen, die Landschaft im Mündungsdelta von Ganges und Brahmaputra, hat eine wechselvolle Geschichte bis zur Entstehung der Volksrepublik Bangladesch. Die schriftlichen Nachweise über Bengalen lassen sich bis in das 4. Jahrhundert zurückverfolgen.

Die herrschenden Dynastien waren die buddhistischen Palas (750 bis 1160) und die hinduistischen Senas (1095 bis 1205).

Pala, die buddhistische Hauptstadt, befand sich im Nordwesten. Südlich, ein paar Kilometer entfernt von Dhaka, in Bikrampur, wirkten die Senas.

Ab dem Jahr 1204 wurde das Land von den Muslimen erobert. Bis 1576 jedoch blieb das Gebiet von den indischen Herrschern unabhängig, dann wurde Bengalen Provinz des indischen Reichs. Verantwortlich dafür waren die Generäle des Mogul-Kaisers Akbar. Hauptstadt wurde Dhaka.

1707 zerfiel das Mogul-Reich. Bengalen wurde wieder unabhängig.

Von 1757 bis 1947 herrschten die Briten über Bengalen. Bis 1911 war Kalkutta die Hauptstadt Britisch-Indiens.

1905 teilten die englischen Herrscher die Provinz Bengalen auf in den hinduistischen Westen und den muslimischen Osten. Ein gewaltiger Protest der Bevölkerung zwang die Engländer jedoch, 1912 das Land wieder zu vereinigen.

1947 wurde Indien unabhängig. Der Subkontinent wurde in Indien und Pakistan aufgeteilt. Pakistan bestand aus zwei Gebieten: Ostpakistan, das heutige Bangladesch, und Westpakistan, das heutige Pakistan.

1970 gewannen die Kandidaten aus Ostpakistan die Mehrheit in der Nationalversammlung.

Die westpakistanische Regierung griff hart durch und begann eine der schwersten Unterdrückungen gegen das bengalische Volk. Etwa 10 Millionen Menschen flohen in das benachbarte Indien.

In einem blutigen Befreiungskrieg besiegten die Bengalen mit indischer Unterstützung die pakistanischen Militärs. Am 16. Dezember 1971 erklärte Bangladesch seine Unabhängigkeit, die Volksrepublik wurde ausgerufen.

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  Land und Leute

Von A. Wild

Mensch und Natur in den Chittagong Hill Tracts

Die Chittagong Hill Tracts liegen im Südosten Bangladeschs. Sie nehmen knapp ein Zehntel der Fläche des Landes ein. Nördlich grenzt die Bergregion an den indischen Bundesstaat Assam, im Südosten an Myanmar (früher Burma). An dieser Grenze erhebt sich der höchste Berg, der Mowdok, mit einer Höhe von knapp eintausend Metern.

Die in den Chittagong Hill Tracts lebenden Menschen gehören 12 verschiedenen ethnischen Gruppen an. Die meisten von ihnen sind in den letzten 400 Jahren eingewandert. Die größte Gruppe (260.000) sind die Chakmas im Kasslong- und im mittleren Karnaphuli-Tal, gefolgt von den Marmas mit 120.000 Angehörigen. Die Lushais bilden mit weniger als 200 Familien die kleinste Ethnie.

  Die wirtschaftliche Grundlage dieser Menschen bildet der Brandrodungsfeld- und Hackbau, der bei den Chakmas durch Feld- und Pflugbau ergänzt wird. Angebaut wird Hirse, Mais, Baumwolle, Berg- und Nassreis, sowie Gemüse. Rinder, Büffel, Schweine und Hühner werden als Haustiere gehalten. In den bergigen Gebieten wachsen großblättrige, immergrüne Baumarten, in der trockenen Ebene findet man Akazien und Banyenbäume. Es gibt auch eine Vielfalt von Bambusarten. In der Umgebung der Dörfer wachsen Mangobäume, Dattel- und Betelnusspalmen.

  Die Landschaft wird als zauberhaft schön bezeichnet. Schon im 7. Jahrhundert nannte der chinesische Mönch und Dichter Huen Tsang die Chittagong Hill Tracts “eine schlafende Schönheit, die aus Nebeln und Wasser entsteht”.

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Landwirtschaft in Bangladesch

Von A. Wild

In Bangladesch ist die Landwirtschaft durch einige strukturelle Hemmnisse gekennzeichnet. Da fast alle Gebiete dicht besiedelt sind, ist eine Ausweitung der landwirtschaftlichen Nutzfläche kaum noch möglich. Die ungleichen Bodenverhältnisse sind ein Hindernis für die Steigerung der Produktion. Dazu kommen noch Naturereignisse wie Monsunregen, Stürme, und Dürrezeiten, die zu erheblichen Ernteeinbußen führen können.

  Reis ist das wichtigste Anbauprodukt in Bangladesch. Die fruchtbare Erde, reichliches Wasser und das tropische Klima sorgen für sehr hohe Erträge. Reis ist ein tropisches Sumpfgras, das eine Höhe von etwa einem Meter erreicht. Die Rispe ist zwanzig bis dreißig Zentimeter lang. Reis braucht anhaltende Temperaturen über zwanzig Grad und sehr viel Feuchtigkeit. Die Anbaufrucht stellt keine großen Ansprüche an den Boden und kann jahrelang auf demselben Acker angebaut werden.

  Es gibt drei Erntezeiten: Rabi, November/Dezember bis März/April, Kharif April bis August/September, Agrahn oder Haimantik August bis Dezember. In höher liegenden Flächen wird der Aus-Reis angebaut. Diese Reissorte wird zwischen März und Juni angepflanzt und duldet keine übermäßigen Mengen an stehendem Gewässer. Der Aman-Reis wird in der Monsunzeit angebaut. Er entwickelt sich am besten in tiefer liegenden Gebieten. Der Boro-Reis wird in den Wintermonaten in den am tiefsten gelegenen Flächengebieten angebaut.

  Außerdem werden noch verschiedene Früchte und Pflanzen angebaut. Die Wahl hängt vom Niederschlag und der Höhenlage des Landes ab. Bananen, Gerste, Kokosnüsse, Mais, Kartoffel und Zuckerrohr gehören zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Weizen nimmt immer stärker an Bedeutung zu.

  Viele Bauern, etwa 80 Prozent der Landeigentümer, besitzen weniger als zwei Hektar Land. Als reich gelten die Bauern, denen mehr als drei Hektar gehört. Man kann die Bewohner der Dörfer von Bangladesch nach den Kriterien des Landbesitzes in fünf Gruppen einteilen:

·      Grundeigentümer, die sich nicht selbst an der Feldarbeit beteiligen. Sie stellen Landarbeiter ein, oder verpachten ihr Land an Teilpächter.

·      Großbauern, die ihre Feldarbeit selbst verrichten. Da sie mehr Land besitzen als sie bebauen können, lassen sie es von Landarbeitern oder Teilpächtern bearbeiten.

·      Mittlere Bauern, die sich selbst versorgen und von der eigenen Arbeit auf ihren Landbesitz leben.

·      Kleinbauern, die nur sehr wenig Land besitzen. Die Erträge reichen nicht für ihren Lebensunterhalt. So sind gezwungen, sich als Teilpächter oder Landarbeiter zu verdingen.

·      Landlose Landarbeiter, die außer ihrem Grundstück für ihr Haus kein weiteres Land besitzen. Sie besitzen keine Zugtiere und Ackergeräte. Somit können sie nicht als Teilpächter arbeiten. Sie müssen ihren Broterwerb mit Lohnarbeit verdienen.

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  Rikschas in Dhaka

Von A. Wild

  Dhaka gilt als das Rikscha-Zentrum der Welt. Über eine halbe Million der umweltfreundlichen Taxis gibt es in der etwa zehn Millionen Einwohner zählenden Metropole. Das Straßennetz der Hauptstadt Bangladeschs beträgt 2.230 Kilometer.

Dauernd ertönen Fahrradklingeln, wenn die Fahrer zwischen Bussen, Taxis, Lastwagen und PKWs einher fahren. Das Treten ist harte Arbeit. Nicht nur Fahrgäste werden befördert, sondern auch riesige Lasten an Gütern aller Art.

  Das Geschäft blüht in Dhaka mehr als in anderen Teilen des Landes. Die meisten Rikscha-Fahrer träumen davon, ein eigenes Fahrzeug zu besitzen. Aber nur zehn Prozent nennen eine Rikscha ihr Eigentum.

  Nach Plänen der Regierung sollen die Rikschas in das Transportsystem integriert bleiben. Doch die technische Ausstattung soll verbessert werden, und eine Schulung der Fahrer ist geplant. Was fehlt ist die Verbesserung der Lebensqualität der Rikscha-Wallas und ihrer Familien, die meist in den Slums hausen müssen.

  Das Leben der Fahrer ist hart und mühsam. Trotzdem kommen Jugendliche und Männer aus den Dörfern in die Stadt, weil man als Rikscha-Fahrer mehr verdienen kann als durch viele andere Arbeiten.

  Die Entwicklung der Dreiräder ist nicht stehen geblieben. Die ersten Fahrzeuge waren recht primitiv: Einachsige Gespanne wurden von Männern gezogen, die zwischen zwei Deichseln liefen. Seit drei Jahrzehnten sind in Bangladesch nur noch Fahrrad-Rikschas zugelassen.

In den 1960er Jahren begannen Rikscha-Fahrer, die Rückseite der Fahrzeuge mit Fotos von Filmstars zu verzieren. Weiterentwickelt wurde die Rikscha-Kunst in den 1970er Jahren, nach der Unabhängigkeit Bangladeschs, als die Holz- und Blechteile bemalt wurden. In den 1980er Jahren waren fast 80 Prozent der Rikschas dekoriert. Es waren meist Stadt- und Dorfszenen, Bilder von Tieren, Fabeln und Moscheen. Heute sind es vorwiegend naive, farbenfrohe Gemälde romantischer oder gewalttätiger Szenen aus den Kassenschlagern, die allabendlich die großen Kinos der Stadt füllen.

  Doch die bunten Aufmachungen täuschen über das Imperium der Rikscha-Eigentümer hinweg. Es gibt Geschäftsleute, die 15 Fahrzeuge besitzen, aber auch welche, die 1.500 täglich verleihen; sie organisieren die Lizenzen, nicht selten illegal, und verfügen meist über eigene Reparatur-Werkstätten. Die Rikscha-Fahrer müssen den Besitzern einen festen Mietpreis zahlen, ca. 30 Prozent der Tageseinnahmen.

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Moscheen in Dhaka

Von A. Wild

Moscheen sind islamische Gotteshäuser, in denen sich Gläubige fünfmal täglich zum Gebet versammeln. Das Grundmodell aller Moscheen ist das Haus, in dem der Prophet Mohammed in Medina lebte. Medina im Westen Saudi- Arabiens gelegen, gehört - zusammen mit Mekka - zu den Heiligen Städten der Muslime. Ab dem 7. Jahrhundert verbreitete sich der Islam, und mit ihm die Moscheebaukunst, von Spanien bis China und Indonesien. 

Dhaka wurde 1608 gegründet. Heute gibt es in der Hauptstadt Bangladeschs fast 700 Moscheen. Seit Jahrhunderten ist Dhaka der Warenumschlag-Platz der Region. Sehenswert ist das Hafenviertel und die dort stehenden Gebäude. Eines davon ist die Lalbagh-Moschee aus dem 17. Jahrhundert, sowie der imponierende Ahsan-Manzil-Palast und die Kawansereien Chota Katra und Bara Katra. Die modernen Geschäfts- und Diplomatengegenden sind im Norden und Westen zu finden.

Die beiden größten Anlegestellen sind Saddarghat und Badam Tali. Sie liegen am Buriganga, dem Fluss, der alle bedeutende Binnenhäfen verbindet.

Erhöht über dem Buriganga steht die kuppelförmige Shaat-Gombaj-Moschee. Drei der Kuppeln befinden sich über der Gebetshalle, die anderen vier auf achteckigen Türmen. Auch die Baitul-Mukkaram-National-Moschee aus dem 17. Jahrhundert mit sieben Kuppeln ist ein Prachtstück.

Noch imposanter ist die Star-Moschee mit ihren 60 Kuppeln. Sie wurde im 18. Jahrhundert gebaut. In ihren Wänden sind glitzernde Mosaike eingefügt, die aus gebrochenen Porzellan bestehen und der Moschee ihrem Namen gab. Die Mosaike sind späteres Beiwerk eines frommen Geschäftsmannes.

   

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Traditionelle Weberei in Bengalen

  Von A. Wild

Über Jahrhunderte waren die bengalischen Weber berühmt für ihre großen Fähigkeiten. Die Weber von Dhaka nahmen unter ihnen einen besonderen Platz ein: Durch ihr handwerkliches Geschick verstanden sie es, aus Baumwolle einen erstklassigen, auserlesenen Stoff zu weben, der den Betrachter in Erstaunen versetzte. Nahm man den Stoff in die Hand und unterzog diesen einer Prüfung, so konnte man feststellen, dass das feine Gewebe sehr stark war. Diese Weber verarbeiteten Seide und Baumwolle für Kleidung für den täglichen Gebrauch, für Feste oder auch für Hochzeiten.

 

In Dhakas Nationalmuseum kann bestaunt werden, was die Weber leisteten. Der Dhaka-Musselin galt als einer der feinsten. Adlige und Fürsten nahmen ihn für ihre Turbane. Dieses Gewebe war so fein gesponnen, dass ein Stück Stoff von 14 Metern Länge zusammengefaltet in ein Kästchen von der Größe einer Streichholzschachtel gelegt werden konnte.

 

Als die Briten die Macht in Bengalen übernahmen, änderte sich die Situation der bengalischen Weber von Grund auf. Billige Textilien aus Birmingham und anderen Städten überschwemmten nun den Markt. Die meisten bengalischen Weber verloren ihre Existenz. Doch einige ihrer Zunft arbeiteten weiter, da die britischen Textilien auch nicht annähernd die Qualität der bengalischen Tücher hatten. Die Briten schreckten nicht vor direkter Gewaltanwendung zurück: Den besten bengalischen Webern  wurden die Hände abgehackt.

 

Die kunstvolle Tradition der Musselin-Weber von Dhaka war zerstört, ihre Kenntnisse sind verloren gegangen. Doch Weber gibt es noch in Bangladesch: annähernd eine Million stellen an Handwebstühlen die traditionell gemusterten Kleider der Bengalen, Saris und Lungis, für den lokalen Markt her – und ringen ums Überleben.

 

 

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 Museen und Mausoleen in Dhaka

 

Von A. Wild

 

Zu den Sehenswürdigkeiten Dhakas gehören neben dem Botanischen Garten, dem Nationalpark oder dem „Monument der Nationalen Märtyrer“ auch die Museen. Das „Bangladesh National Museum“ wurde 1983 in der Nähe der Universität Dhaka errichtet. Es ist ein vierstöckiges Gebäude mit einer Größe von 20.000 Quadratmetern. 46 Galerien befinden sich in diesem Bauwerk. Für Seminare sind drei Zuschauerräume vorhanden, weiterhin eine Halle für besondere Ausstellungen sowie eine umfangreiche Bibliothek.  

 

Die bedeutendsten Gegenstände sind architektonische Skulpturen aus Stein. Gemälde von Hindus, Buddhisten und Muslimen mit Inschriften aus dem Koran in Arabisch, Persisch und Bengali sind ausgestellt. Man findet auch eine große Sammlung alter Münzen, die für die Geschichte des mittelalterlichen Bengalens von Bedeutung ist.

 

Das Ahsan-Manil-Museum steht am Ufer des Buriganga-Flusses in Dhaka. Dieses rosarot renovierte Monument wurde 1992 für Besucher geöffnet. Unter einer großen Kuppel werden in 23 Galerien und 31 Zimmern Porträts, Möbel, Haushaltsartikel und Gebrauchsgegenstände ausgestellt. Im Wissenschaftsmuseum werden wissenschaftliche Entdeckungen der vergangenen Jahre aufbewahrt. Seltene Fotos aus der Zeit der Unabhängigkeitsbewegung können im im Mukti-Juddha-Museum betrachtet werden.

 

Am Rande der Altstadt von Dhaka steht das Lalbagh Fort, das den Fluss Buriganga überblickt. Das Fort aus dem 17. Jahrhundert besteht aus langen befestigten Mauern, und innerhalb der Mauern befindet sich außer einer Moschee und einer Audienzhalle das 1688 fertig gestellte Mausoleum von Bibi Pari, der Liebslingstochter des bengalischen Fürsten Subadar Shaista Kahn.

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Sundarbans, Mangroven und Königstiger

Von Adolf Wild

 Im Südwesten Bangladeschs, wo sich Wasser und Land vermischen, liegen die Sundarbans. Mit fast4.000 Quadratkilometer ist dies eines der größten Mangrovenwaldgebiete der Welt. Ein Wald im Gezeitenbereich. Kilometerweit entfaltet sich ein lückenloses grünes Dach.

Die Bäume, deren Standplatz sich im Wasser befindet, erreichen Höhen von zwei bis zehn Meter, in äußersten Fällen bis zu dreißig Meter, Sie werden oft zu einem undurchdringlichen Dickicht. Charakteristisch sind die aus dem Wasser ragenden Luftwurzeln. Über diese werden die Mangroven im Schlammbereich mit Sauerstoff versorgt, da sonst die Pflanze, die im Wasser steht, ersticken würde.

Die Fortpflanzung der Bäume geschieht auf unge­wöhnliche Weise. Der Same keimt noch auf der Mutter- pflanze und wird bis zu dreißig Zentimeter lang. Der Keimling, der die Form einer Zigarre hat, fällt durch die Schwere seiner Wurzelseite von der Mutterpflanze in den Schlick. Hier wächst der Keimling weiter.

Die Sundarbans sind für Botaniker und Freunde der Natur eine einmalige wilde natürliche Schönheit. Denn in dieser Umgebung schlängelnder Wasserläufe und Ströme ist die Bedeutung des Namens - Sundarban heißt  "schöner Wald“ — gerechtfertigt. Hier befindet sich der Lebensraum von Krokodilen, wilden Ebern, Eidechsen, verschiedenen Schlangenarten, Rhesusaffen und einer Vielfalt bunter Vögel, Doch was wäre dies alles ohne den vom Aussterben bedrohten bengalischen Königstiger! Knapp 400 dieser gefährlichen Tiere gibt es noch.

Den Sundarbans, von der Natur mit einer reichen Flora und Fauna ausgestattet, droht der Untergang. Es tickt eine Zeitbombe - die globale Erderwärmung. Sollte sich das Aufheizen der Atmosphäre fortsetzen, steigt der Meeresspiegel bis zum Jahr 2050 um45 Zentimeter. Dadurch werden 75 Prozent der Sundarbans überschwemmt.

Eine weitere Bedrohung, die das Ökosystem beeinträchtigt, sind Teiche, so genannte Kulturbecken, die  zur Aufzucht von Krabben dienen und beachtliche Probleme mit sich bringen. Antibiotika und Pestizide werden eingesetzt, welche Erkrankungen vermeiden und das Wachstum der Krabben beschleunigen sollen. Nicht nur die Tiere werden verseucht, sondern auch die Abwässer aus diesen Teichen, die in die umliegenden Mangrovenwälder gelangen. Sind die Becken verbraucht, müssen neue angelegt werden. Und dafür wird wieder Mangrovenwald gerodet.

1987 wurden die Sundarbans, die sich zwischen Indien und Bangladesch ausbreiten, als Weltnaturerbe anerkannt. Indien und Bangladesch sind sich einig über die Bedrohung der Sundarbans und haben sich bereit erklärt, grenzüberschreitend zusammen zu arbeiten, damit dieses Ökosystem erhalten bleibt.

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Bangladesch für Touristen

 

Von Adolf Wild

 

 Der Massentourismus hat Bangladesch bisher nicht erreicht. Deswegen könnte dieses Land ein Geheimtipp sein für Reisende, die ihren Urlaub in einer reizvollen und malerisch grünen Landschaft verbringen wollen. Feinsandige ausgedehnte Strände sowie dichte Urwälder begrüßen sie. Die vielseitige Tierwelt mit dem König des Dschungels, dem bengalischen Tiger, lassen den Urlauber staunen. Außerdem findet man in diesem Land Bauwerke und Kulturstätten des Islams, des Hinduismus und des Buddhismus.

 

So könnte es in einem Reiseprospekt stehen. Doch leider wird Bangladesch nur selten als Urlaubsziel ausgewählt. Viele Touristen reisen lieber in den Vorderen Orient, nach Indien oder nach Südostasien.

 

Die Bangladeschis geben sich viel Mühe, Touristen für ihr Land zu begeistern. Doch gibt es kaum Urlaubsprospekte mit Fernreisen, in denen Flugreisen nach Bangladesch angeboten werden. Vor über 10 Jahre wurde mit einem bunten Plakat für den Tourismus geworben: “Visit Bangladesch before tourists come!” Dieses Plakat könnte man heute immer noch aufhängen.

 

Folgende Informationen sind der Homepage der bangladeschischen Tourismusbehörde entnommen:

 

Bangladesch ist ein tropisches Land. Daher ist man gut beraten, seinen Urlaub dort in den Wintermonaten zu verbringen. Als Reisezeit bieten sich die Monate November bis März an, da es dann etwas kühler ist. Die Vormonsunzeit beginnt im März. Die Monsunzeit dauert von Juni bis September. Wer nicht scheut, seinen Urlaub in den anderen Jahreszeiten dort zu verbringen, sollte sich nicht abhalten lassen. Denn es hat seinen besonderen Reiz, in der Regenzeit eine Reise mit dem Boot auf dem Flussnetz zu unternehmen und die nasse glänzende grüne Landschaft zu bestaunen.

 

Weitere Informationen: 

http://www.bangladeshecotours.com

 

 

Der Flugplatz in Dhaka ist der Dreh- und Angelpunkt für den Urlauber. Von dort aus kann die Entdeckungsreise in das Innere des Landes ihren Anfang nehmen.

 

Wer zuerst die nähere Umgebung erforschen möchte, sollte nach Sonargaon aufbrechen. Es ist eine der ältesten regionalen Hauptstädte Bengalens und liegt 30 km von Dhaka entfernt. Hier residierte bis zum 13. Jahrhundert die Herrscher aus der Deva-Dynastie. Auf diese folgten Sultane von Bengalen, danach kamen die Statthalter der Mogulherrscher. An die Blütezeit dieser heute verschlafen wirkenden Stadt erinnern Schreine, Moscheen und auch Grabmäler.

 

Der nächste Anziehungspunkt ist Mainamati, das Zentrum des Buddhismus (7. bis 12. Jahrhundert). Zu finden wären hier etliche buddhistische Tempel und Reste buddhistische Klöster. Nordöstlich von Dhaka befindet sich die von Hügeln, Teeplantagen und grünen Wäldern umgebene Stadt Sylhet. Orangen- und Ananas-Plantagen vervollkommnen das Bild. Es ist ein beschauliches, idyllisches Tal, in dem sich die Flüsse Surma und Kushiara vom Norden nach Süden schlängeln. Während der Wintermonate ist es ein trockenes, ausgedehntes, grünes Land. Aber wenn die Regenzeit kommt, wird dieses Gebiet zum See.

 

Dies sind einige in der Nähe von Dhaka liegende Ausflugsziele. Wer mehr sehen will, kann nach Khulna, Chittagong oder Cox’s Bazar reisen. Südlich von Khulna dehnt sich ein Sumpf- und Dschungelgebiet aus. Die Stadt selbst ist Verwaltungshauptstadt dieses Bezirkes und Handelszentrum der Flussschifffahrt. Die Werften haben eine Länge von 5 km. Khulna ist eine von vier Großstädten. Man kann in Khulna und Mongla, den wichtigsten Hafen dieser Region, selber Boote mieten. Übernachtungsmöglichkeiten stehen am Heron Point zur Verfügung. Besonders sehenswert ist der Sundarbans-Nationalpark, ein Küstenstreifen mit üppiger Vegetation und zahlreichen Tierarten.

 

Nächstes Urlaubsgebiet wäre die geschäftige Hafenstadt Chittagong. Sie wird von grünen Hügeln, Kokospalmen, Moscheen und Minaretten umgeben. Im äußersten Süden Bangladeschs wird das Herz des Strandliebhabers weit geöffnet: Cox’s Bazar, der längste, feinsandige Strand auf Erden. 120 km goldener Sand. Ein wahres Paradies für Strandliebhaber und Erholungssuchende. Ein hinreißender, malerischer Hintergrund zum blauen Wasser des Golfs bietet eine Kette von Hügeln mit tief grünen Wäldern.

 

Botschaft der Volksrepublik Bangladesch:

Dovestraße 1, 5. Stock, D-10587 Berlin
Tel: (030) 398 97 50. Fax: (030) 39 89 75 10.
Mo-Fr 09.00-13.00 und 14.00-16.00 Uhr; (auch für Österreich zuständig).
Honorargeneralkonsulate in Bremen, Frankfurt/M. und München. Honorarkonsulat in Hamburg.

 

Bangladesch Pajatan Corporation

(Tourismusbehörde)
233 Airport Road, Tejgaon, Dhaka 1215
Tel: (02) 811 78 55/-59. Fax: (02) 811 72 35.

E-Mail:
bpcho@bangla.net
Internet
: http://www.parjatan.org/

 

Botschaft der Bundesrepublik Deutschland:

PO Box 108, Dhaka 2
Tel: (02) 882 47 34/-37. Fax: (02) 882 31 41
.
E-Mail: aadhaka@citechco.net
Internet:
http://www.deutschebotschaft-dhaka.org/de/home/index.html

 

Für Einreisende aus EU-Ländern und der Schweiz ist ein Visum und ein Rückreiseticket erforderlich.

 

 

Währung: 1 Taka = 100 Poisha.

Währungskürzel: Tk, BDT (ISO-Code). Banknoten sind im Wert von 500, 100, 50, 20, 10, 5, 2 und 1 Tk im Umlauf. Münzen in den Nennbeträgen 500, 100, 50, 25, 10 und 5 Poisha.

Geldwechsel: Jeder Geldwechsel muss per Quittung belegt werden. Geschäfte in den großen Städten bieten oft einen besseren Wechselkurs als Banken.

Kreditkarten: Eurocard, Diners Club, MasterCard und American Express werden in begrenztem Umfang angenommen.

Reiseschecks: Können am Flughafen in Dhaka eingelöst werden. Banken tauschen Reiseschecks bis zu 50 US$ pro Scheck um.

Wechselkurse: Im April 2002 bekam man für einen Euro 50,40 Taka.

 

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Fest- und Feiertage in Bangladesch

 

Von Adolf Wild

 

In Bangladesch gibt es viele Fest- und Feiertage. Einige sind erst vor kurzem entstanden. Zu unterscheiden sind dabei religiöse und nationale Feiertage.

 

Die größte Glaubensgemeinschaft in Bangladesch sind die Muslime. Eid-ul-Fitr ist für die Muslime das größte Fest. Es wird nach Ende des Fastenmonats Ramadan – in Bangladesch Ramzan genannt – gefeiert.

 

Eid-ul-Azha ist ein Opferfeiertag, an dem an Abraham gedacht wird, der Gott an Stelle seines Sohnes einen Hammel opferte. Danach beginnt der fröhliche Teil des Festes. Es werden Sachen und Kleider gespendet. Ein Hammel, Ziege oder Schaf wird geschlachtet. Ein Teil wird an Verwandte abgegeben, auch die Armen bekommen einen Teil, und der Rest wird in der eigenen Familie aufgezehrt.

 

Für die Hindus ist Durga Puja das wichtigstes Fest. Es wird im September oder Oktober gefeiert. Die Göttin Durga wird in Bengalen sehr verehrt. Wenn der Winterreis geerntet ist, wird Dhannya Purima Broto gefeiert. Dieses Fest nimmt Bezug auf Lakshmi, die Göttin des Reichtums. Dol Jatra, ein Fest im März, erinnert an Krishna. Diesen Tag begehen die Hindus mit ausgelassener Fröhlichkeit, wobei sie sich gegenseitig mit gefärbtem Wasser bespritzen. Ebenfalls im März findet das Fest Shiva Ratri Broto zu Ehren Shivas statt, dem Gott der Zerstörung und der Neuschöpfung. Der Tag wird mit Pilgerfahrten zu den wichtigsten Shivatempeln in Bangladesch unternommen. Bis in den November hinein folgen dann weitere Feste.

 

Auch die Buddhisten haben ihre Feste. Diese finden bei Neumond sowie bei Vollmond statt. Buddha wird an diesem Tag im Tempel angebetet, und es werden ihm auch Speiseopfer dargebracht. Das Fest Maghi Purnima, das im Februar gefeiert wird, erinnert an die Erleuchtung Buddhas. Anlässlich dieses Festtages versammeln sich die Buddhisten in ihren Klöstern, um dort ihre Gebete zu sprechen.

 

Im April, an Baishakhi Purnima, wurde Buddha geboren, und es wurde auch später sein Todestag. Die Buddhisten finden sich in ihrem Tempel ein und hören den Predigten der Priester zu. Es werden Kerzen angezündet und Weihrauch dargebracht. Ashari Purnima ist ein Tag im Juni, an dem der ersten Auftritte Buddhas gedacht wird.

 

Dann gibt es noch die nationalen Feiertage. Der 21. Februar ist ein nationaler Trauertag für die Opfer der Studentenproteste von 1952. Damals war Bangladesch noch ein Teil Pakistans, und Urdu war alleinige Staatssprache. Die Studenten wurden getötet, weil sie sich für die Einführung von Bengali als zweiter Staatssprache eingesetzt hatten. Das Shaheed Minar ist ein Monument und ein Symbol für die Opfer, die sich für ihre Muttersprache einsetzten. Dieser nationale Trauertag beginnt in Dhaka um Mitternacht und wird mit dem Lied: “Dieser Tag wurde befleckt mit meines Bruders Blut” eröffnet.

 

Der größte Staatsfeiertag ist der Unabhängigkeitstag, der am 26. März begangen wird. Sheikh Mujibur Rahman, der Vorsitzende der Awami Liga, rief am 26. 3. 1971 die unabhängige Republik Bangladesch ins Leben. Seitdem feiern die Bangladeschis diesen Tag, der mit 21 Schuss Salut beginnt. Im Laufe des Tages finden Militärparaden, Flugschauen und andere Veranstaltungen statt. Die Städte und Dörfer sind festlich geschmückt.

 

Der 1. Mai, der Tag der Arbeit, wird von den Gewerkschaften mit Seminaren und öffentlichen Veranstaltungen ausgerichtet. Ebenfalls im Mai wird der Poeten Rabindranath Tagore und Kazi Nazrul Islam gedacht, die in diesem Monat geboren wurde. Aus diesem Anlass werden die Lieder dieser Dichter gesungen.

 

An die zweite Phase der bangladeschischen Unabhängigkeitsbewegung wird am 7. November gedacht. Es ist der nationale Revolutionstag. An diesen Tag begann der Aufstand der ostpakistanischen Zivilbevölkerung gegen die westpakistanischen Truppen. Und der 16. Dezember ist der Tag der Befreiung. Am 16.12.1971 kapitulierte die pakistanische Armee.

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Wirbelstürme

 

Von Adolf Wild

 

 

Im Golf von Bengalen werden die Wirbelstürme Zyklone genannt. Es sind riesige sich drehende Sturmkreisel in Verbindung mit schweren Niederschlägen. Erreichen sie die Küste, so richten sie durch die Kraft der Rotation und die im Auge befindliche Flutwelle gewaltigen Schaden an. Der Wirbelsturm schwächt sich erst ab, sobald er über kühlere Gewässer fegt oder auf das Land auftrifft, wo er auf der rauen Oberfläche abgebremst wird.

 

Jedes Jahr wird Bangladesch von großen Naturkatastrophen – Zyklone und schwere Monsunregenfälle – heimgesucht. Menschen und Tiere verlieren ihr Leben, und viele Menschen werden obdachlos. Sachschäden entstehen in Millionenhöhe.

 

Vor und nach dem Sommermonsun bilden sich im Indischen Ozean von April bis Juni sowie von Oktober bis Dezember Tiefdruckgebiete von extremer Intensität. Sie bewegen sich von der Südspitze Indiens über Bangladesch nach Norden. Dabei entwickeln sie sich zu gewaltigen und vernichteten tropischen Wirbelstürme und erreichen eine Geschwindigkeit von über 280 Kilometer in der Stunde.  

 

Sie bilden sich bei einer Ozeantemperatur von 27 Grad Celsius in der Zone zwischen 7 und 25 Grad nördlicher und südlicher Breite. Der Ursprung der Zyklone, die Bangladesch befallen, haben ihren Ausgang im Gebiet der Inselgruppe der Andamanen. Die feuchtwarme Luft steigt hoch und wird zu einem Tiefdruckgebiet, und der Wasserdampf, der über den erwärmten Ozean aufsteigt, verbindet sich mit kälteren Atmosphärenschichten, und es bilden sich Wolken. Das führt dazu, dass die Wärme, welche zum Kondensieren des Wassers aus dem Meer erforderlich war, losgelöst wird und die Entstehung eines Zyklons beginnt. Während er über das Meer dahinrast, erfasst er immer mehr feuchtwarme Luft und zieht sie nach oben, wobei sich das Tiefdruckgebiet vergrößert. Dadurch kann sich der Zyklon mit einem Durchmesser von etlichen 100 Kilometern ausdehnen.

 

Chronologie der Wirbelstürme in Bangladesch

 

Zeit                              Ausmaß      

1737                           ca. 300.000 Tote

1876                           ca. 300.000 Tote

1942                           über 10.000 Tote

1960                           über 10.000 Tote

1963                           über 20.000 Tote

1965                           fast 70.000 Tote

1970                           ca. 600.000 Tote

Mai 1985                    ca. 15.000 Tote

April 1991                   138.000 Tote

Mai/Juli 1996               600 Tote; 100.000 Menschen verlieren ihre Wohnung

Mai 1997                    1,5 Millionen Obdachlose

 

 

www.bangladesch.org

http://www.iaqi.com/bangladesh/
Title: Bangladesh resources
 

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